Das Wandbild „Spielende und lernende Kinder“ an der Neukirchener Schule, zu DDR-Zeiten als Polytechnische Oberschule (POS) Ernst Schneller bekannt, ist ein beeindruckendes Zeugnis der Kunst und Kultur der damaligen Zeit. Geschaffen aus Meißener Porzellanfliesen, besteht das Kunstwerk aus insgesamt 360 Platten, jede mit den Maßen 15×27,5 cm. Diese wurden 1967 in 32 Plattenkästen geliefert, nachdem die Gemeinde Neukirchen die beachtliche Summe von 16.650 Mark für das Kunstwerk aufgebracht hatte.
Der Entwurf des Wandbildes stammt von Klaus Matthai, einem renommierten Künstler aus Zwickau, der 1935 geboren wurde. Matthai ließ sich 1963 freischaffend in Wilkau-Haßlau nieder, wo er als künstlerischer Leiter des Förderstudios für Malerei und Grafik des Kunstvereins Zwickau tätig war. Zudem unterrichtete er an der Volkshochschule Zwickau. Matthai lebte bis 1986 und hinterließ ein bedeutendes künstlerisches Erbe, zu dem auch dieses Wandbild zählt.
Das Kunstwerk zeigt Kinder in verschiedenen Situationen des Spielens und Lernens und spiegelt die Ideale und den Geist der Bildung in der DDR wider. Es ist ein hervorragendes Beispiel für die Kunstrichtung jener Zeit, die sich durch eine klare, oft symbolische Bildsprache und die Verwendung hochwertiger Materialien auszeichnete.
Der Heimatverein Neukirchen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und Bedeutung dieses besonderen Kunstwerks zu bewahren. So wurde auch der originale Lieferschein des Wandbildes in den Archiven des Vereins aufbewahrt, was die historische Bedeutung und den künstlerischen Wert des Werks unterstreicht.
Das Wandbild „Spielende und lernende Kinder“ ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte, das die pädagogischen und kulturellen Ideale der DDR in den Schulalltag integrierte und bis heute die Betrachter fasziniert.



